Bitte nicht befördern, weil jemand «gut im Job» ist
- Silvia Peter
- 14. Mai
- 2 Min. Lesezeit
Ein guter Job ist nicht automatisch ein Ticket für Führung. Und trotzdem: In vielen Unternehmen gehört es fast zur Routine, dass leistungsstarke Fachkräfte in Führungsrollen aufsteigen. Ohne zu prüfen, ob sie das überhaupt wollen. Oder können. Das Resultat? Verunsicherte Führungspersonen, demotivierte Teams – und Unternehmen, die sich über hohe Fluktuation wundern. Dabei liegt der Fehler nicht bei den Personen. Sondern im System, das Beförderung mit Belohnung verwechselt.

Fachkompetenz ist nicht Führungskompetenz. Punkt.
Was ich damit meine? Ein paar typische Denkfehler:
«Wer fachlich top ist, kann auch führen.»
Nein. Führung ist kein Upgrade zur Fachrolle, sondern ein eigener Beruf. Und nicht jede Person will oder kann Menschen führen – selbst wenn sie inhaltlich brilliert.
«Führung lernt man schon on the job.»
Vielleicht. Aber bitte nicht im Alleingang. Ohne Vorbereitung und Begleitung wird aus einer Chance schnell eine Überforderung.
«Alle wollen Karriere – also auch Personalverantwortung.»
Falsch. Karriere heisst für viele: fachlich wachsen, nicht Menschen führen. Wer keine alternativen Entwicklungspfade bietet, produziert zwangsläufig Fehlbesetzungen.
Was Unternehmen besser machen können
Wenn ihr Führung ernst nehmt – und das solltet ihr – braucht es mehr als automatische Karrierepfade. Drei Dinge sind zentral:
Führung als bewusste Entscheidung etablieren
Fragt nicht nur: «Wer wäre fällig für die nächste Stufe?» Sondern: «Wer hat Lust und Potenzial, Verantwortung für Menschen zu übernehmen?» Führung soll kein Automatismus sein, sondern eine aktive Wahl – getragen von Motivation und Kompetenz.
Alternative Karrierewege schaffen
Nicht jede Fachkraft will Menschen führen – aber viele wollen sich weiterentwickeln.Bietet deshalb auch andere Wege an: Expertenkarrieren, Projektverantwortung oder Shared-Leadership-Modelle sind wertvolle Alternativen zur klassischen Führungslaufbahn. So bleibt Engagement erhalten – und Fehlbesetzungen werden vermieden.
Gezielte Vorbereitung ermöglichen
Führung ist kein Handwerk, das man einfach «mitbringt». Wer es übernimmt, braucht Trainings, Sparring und Raum zur Entwicklung – nicht einfach eine Visitenkarte mit neuer Titelzeile.
Fazit
Nicht jede Person, die brilliert, gehört in eine Führungsrolle.Aber jede Person verdient einen Karriereweg, der zu ihr passt. Organisationen, die das erkennen, gewinnen: engagiertere Teams, gesündere Führung – und nachhaltigen Erfolg.
Lust auf einen frischen Blick von aussen?Ich bringe Erfahrung, Haltung – und eine gute Portion Klarheit mit. Wenn ihr Euch fragt, wie ihr Führung und Entwicklung in eurem Unternehmen besser zusammenbringt: Lasst uns sprechen.Unverbindlich. Echt. Und auf Augenhöhe.