Heute starte ich eine Serie von Beiträgen. Im Zuge meiner Tätigkeit im Bereich Organisationsentwicklung und Führungsberatung, bin ich immer wieder auf Begriffe und deren versteckten tieferen Sinn gestossen. In den nächsten Posts teile ich meine Erkenntnisse zu meiner persönlichen Auswahl von bedeutsamen Wörtern.
Wieso diese Serie
Wir kennen alle Begriffe mit doppeltem Sinn. Wieso braucht es deswegen gleich eine Serie von Blogbeiträgen zum Thema? Mich haben diese Begriffe sowohl in meiner Arbeit wie auch im Schreiben meiner Master-Arbeit begleitet. Ich bin mir sicher, dass der zweite – teilweise auch versteckte – Sinn oftmals nicht bewusst ist. Zu vernachlässigen ist er deswegen aber nicht. Die Auseinandersetzung mit der wahren Bedeutung von Worten kann einen grossen Mehrwert bringen – sowohl im Business- wie auch im privaten Bereich. Je nach Begriff kann ein neues Verständnis hervorgerufen werden, was somit im Alltag mit der Bewältigung von Herausforderungen helfen kann. Es kann auch sein, dass ein Perspektivenwechsel einfach nur dazu beiträgt, gewisse Themen einmal mit anderen Augen zu betrachten. So können neue Herangehensweisen oder auch innovative Lösungsansätze entstehen.
Heutiger Begriff: VerANTWORTung
Verantwortung kann übergeben werden. Oder man kann Verantwortung übernehmen. In jedem Fall bedeutet «die Verantwortung innehaben», dass man für sein Tun Rede und Antwort stehen können muss. Übernimmt man also Verantwortung für ein Projekt, ein Thema oder einen Bereich, empfiehlt es sich, dies selbstbewusst zu tun, unabhängig vom Outcome.
Will heissen: Man fällt eine Entscheidung und steht dann auch dazu. Man ist überzeugt von seinen Handlungen und kann auf Nachfrage auch «Antwort» auf Fragen zum Handeln geben. Auf halbem Weg wieder abzubrechen oder sich selbst und sein Handeln in Frage zu stellen, oder gar sein Verhalten aus Unsicherheit zu ändern, bringt in der Regel mehr Leerlauf als Gewinn.
Es gilt die Regel: analysieren und abwägen, entscheiden, dabeibleiben
Das gilt auch für das Abgeben von Verantwortung. Wenn man zum Schluss gekommen ist, dass man ein Task an eine andere Person übergibt, dann sollte auch das mit einer guten Portion an Selbstbewusstsein geschehen. Nachträgliches Zurückziehen oder in Frage stellen bringt selten den gewünschten Effekt, sondern eher Unzufriedenheit und Leerlauf auf allen Seiten. Es gibt praktisch nie nur einen Lösungsweg für eine Herausforderung. Gibt man die Verantwortung ab, ist es an der Person, die die Verantwortung übernommen hat, abzuwägen was die geeigneten Mittel oder Herangehensweisen sind.
Der Blick zurück ist der wahre Schatz
Im Rückblick haben Handlungen entweder gut funktioniert und es konnten neue Insights gewonnen werden. Oder es lief weniger gut, dann ergibt sich die Chance aus den Fehlern zu lernen. Das heisst im Fall der Person, welche die Verantwortung übernommen hat zum Beispiel beim nächsten Mal vielleicht zuerst Rat von anderen einzuholen, sich tiefer mit den neusten Erkenntnissen zu einem Thema auseinander zu setzten, oder was auch immer das situativ jeweils bedeuten mag. Im Fall der Person, welche die Verantwortung abgegeben hat, könnte das bedeuten, beim nächsten Mal vielleicht noch andere Kriterien oder Begleitmassnahmen für die Person, welcher die Verantwortung übergeben wird zu evaluieren.
Eine Retrospektive kann auch verdeutlichen, welche Bereicherungen oder neuen Möglichkeiten durch den Zuständigkeitswechsel entstanden sind.
Fazit
Verantwortung übergeben und Verantwortung übernehmen müssen selbstbewusst passieren. Wenn ich übergebe, lasse ich die Person, die übernommen hat «machen». Sonst habe ich nicht abgegeben. Und wenn ich Verantwortung übernehme, dann stehe ich zu den Folgen meiner Handlungen.
Kennen Sie diese Thematik aus Ihrem Arbeitsalltag? Ist die Verteilung von Verantwortlichkeiten im organisationalen Verständnis in Ihrer Unternehmung gut geregelt? Haben Sie Lust, sich mit mir darüber zu unterhalten? Ich freue mich auf ihre Insights oder Herausforderungen.
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