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AutorenbildSilvia Peter

Wir müssen unsere Mitarbeitenden motivieren #NOT

Regelmässig höre ich bei meinen Kunden das Anliegen, dass Mitarbeitende nicht oder zu wenig motiviert sind und wir das unbedingt ändern müssen. Wenn es so einfach wäre, hätten das inzwischen bestimmt längst alle getan. Aber was ist denn so schwierig daran?



Fangen wir mal beim Ursprung an

Unser Verhalten wird zwar durchaus zu einem bestimmten Anteil von Rationalität und Verstand gesteuert. Das Unterbewusstsein macht dabei aber eindeutig den Löwenanteil aus. Diverse Untersuchungen (vgl. Roth/Ryba 2016) untermauern, dass das limbische System als umfassendes Erfahrungsgedächtnis, alles was wir erleben und tun immer im Bezug zu unseren Erfahrungen setzt. Jede Person trägt einen Erfahrungsschatz aus positiven und negativen Erfahrungen mit sich. Dieser beeinflusst sämtliche Verhaltens- und Handlungsweisen – ob man nun will oder nicht. Hat man in der Vergangenheit schlechte Erfahrungen mit etwas gemacht, wird man das in Zukunft vermeiden. Da braucht es schon eine immense Willenskraft, wenn man gegen das im Unterbewusstsein vorgegebene Verhaltensmuster angehen will.


Belohnungen als Ansatz

Immer wieder versuchen Vorgesetzte ihre Mitarbeitenden mit Belohnungen zu «motivieren» und ihnen so einen Anreiz für besonders grossen Einsatz zu geben. Materielle oder soziale Belohnungen wie zum Beispiel finanzielle Anreize oder Beförderungen verlieren allerdings schnell ihren Reiz.

Die einzige Belohnungsart, die ihre Wirkung langfristig behält ist die sogenannte «intrinsische Belohnung». Mitarbeitende können also nicht aktiv motiviert werden. Sie werden es wie durch Zauberhand, sobald sie das Gefühl von Sinnhaftigkeit bekommen: «Teil eines grossen Ganzen zu sein» oder «etwas bewirken zu können». Wenn «Freude am Gelingen», «Selbstbestätigung» oder «das Gefühl der Verwirklichung eigener Fähigkeiten und Wünsche (Selbstwirksamkeit)» aufkommen, ist Motivation plötzlich kein Thema mehr.


Die Lösung

Das klingt nun alles schön und gut. Aber wie bekommt man das hin? Die kurze Antwort: Mitarbeitende einbinden, (Entscheidungs-)Kompetenzen gut verteilen, Fehler passieren lassen und daraus lernen. Und nicht zuletzt: dafür sorgen, dass sich alle Teilnehmenden der Organisation individuell entwickeln können.

Klingt komplex? Klar: das Erreichen des Zustands intrinsischer Belohnung ist das schwierigste Ziel jeder Unternehmensführung. Aber mit Abstand das Effektivste, Nachhaltigste und Wichtigste. Der Aufwand lohnt sich also definitiv.

Kommt Ihnen das bekannt vor? Haben Sie Lust, sich mit mir darüber in einem unverbindlichen Kennenlern-Gespräch zu unterhalten? Melden Sie sich bei mir.




Quelle: Roth, Gerhard/Ryba, Alica (2016): Coaching, Beratung und Gehirn, Neurobiologische Grundlagen wirksamer Veränderungskonzepte. Stuttgart: Klett-Cotta.


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