Auch der heutige Begriff erklärt sich nicht innerhalb seiner eigenen Buchstaben. Aber auch dieses Wort birgt eine tiefere Bedeutung, welche ich in der Praxis immer wieder verwende. Aus diesem Grund ist gehört er für mich zwingend in diese Serie.
Heutiger Begriff: FAIL
In vielen Unternehmen herrscht leider immer noch die Meinung vor, dass man keine Schwachstellen zeigen darf. Aussagen wie «das weiss ich nicht» oder «ich habe einen Fehler gemacht» sind oft kaum toleriert. Oder zumindest glauben viele das. Mit der gemeinschaftlichen Definition von Fail als «First attempt in Learning» bekommt das Wort eine neue Bedeutung. Noch wichtiger ist jedoch, dass die Aussage auch gelebt wird. Tagtäglich. Von allen Hierarchie-Ebenen. Und wie soll das gehen?
Fehler ja, aber nicht zweimal
«If you’re afraid of failing, you won’t get very far.» hat Steve Jobs schon 1994 gesagt. Er hat allerdings in der Firmenkultur von Apple auch sehr früh etabliert, dass Fehler als Lernpotenzial ernst genommen werden müssen. Mit einer gesunden Reflektion möglichst auch mit anderen Personen, können Fehler in andere Perspektiven gerückt werden. Ziel muss es sein, neue Ansätze zu finden und etwas aus dem Fehler zu lernen. Mit einer seriösen Retrospektive oder vielleicht einem FeedForward mit Kollegen (siehe vorheriger Blogeintrag), stellt man genau das sicher.
Selbstbestimmte Mitarbeitende
Einer der häufigsten Wünsche, die meine Kunden im Erstgespräch mit mir anbringen ist, dass sie sich mehr Eigenverantwortung bei ihren Mitarbeitenden wünschen. Der Laden soll auch ohne sie laufen. Und am liebsten sollen auch alle unternehmerisch denken.
Die gute Nachricht: bei vielen Mitarbeitenden wäre dieser Zustand gar nicht so weit entfernt. Es scheitert häufig an einer wichtigen Sache. Die Firma macht den Angestellten zu wenig deutlich, dass Fehler-machen zum Prozess von Erfahrung sammeln gehört. Und dass niemandem der Kopf abgerissen wird, wenn Fehler passieren, sondern – im Gegenteil – durch das Teilen sogar ein Learning für andere herbei geführt werden kann.
Die Lösung: Blame ist not for failure
Der ehemalige CEO der Lego Group Jorgen Vig Knudstorp hat folgende Regel eingeführt: «Blame is not for failure, it is for failing to help or ask for help».
Wenn diese Aussage konsequent und ernsthaft durchgesetzt wird, erhöht sich nicht nur das Wir-Gefühl innerhalb einer Unternehmung. Es wird so tagtäglich manifestiert, dass nicht alle alles wissen müssen. Und dass die Firma als Gesamtkonstrukt massiv stärker ist als eine Einzelmaske, die glaubt, im Alleingang alles richtig machen zu müssen. Darüber wie man diesen Ansatz aktivierend in ihrem Unternehmen einführen kann – zum Beispiel mit Knüpfung an Incentives – unterhalte ich mich sehr gerne mit ihnen in einem persönlichen Gespräch.
Entscheiden ohne Angst vor Fehlern
Bekommen die Mitarbeitenden in einer Firma nicht nur das Gefühl, sondern auch immer wieder den Praxis-Beweis, dass Fehler machen zum Job gehört, hat das auch plötzlich Auswirkungen auf das Entscheide-Fällen. Ein oft genannter Grund für das Herausschieben von Entscheidungen ist die Angst davor zu scheitern oder einen Fehler zu machen. Entfällt das, kommt nicht selten mehr Dynamik in die Prozesse.
Fazit
Die sogenannte psychologische Sicherheit beginnt in den kleinen Dingen. First Attempt In Learning ist dabei einer von vielen möglichen kleinen Schritten in die richtige Richtung.
Wie gehen ihre Mitarbeitenden mit der Thematik «Fehler machen» um? Fällt ihnen das Treffen von Entscheidungen leicht? Haben Sie Lust, ihre Erfahrungen mit mir zu teilen? Ich freue mich auf ein unverbindliches Gespräch:
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